In der heutigen Zeit, in der Werte wie Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Anstand oft unter dem Druck von Effizienz und Schnelligkeit leiden, setzt die Vereinigung der rechtschaffenen fremden Zimmer- und Schieferdeckergesellen ein klares Zeichen: Für sie sind ethische Grundwerte keine verstaubten Ideale, sondern gelebter Alltag. Die Handwerkerehre ist ihr Maßstab – im Beruf wie im Leben.

Rechtschaffenheit als Lebensprinzip

Der Begriff „rechtschaffen“ im Namen der Vereinigung kommt nicht von ungefähr. Er steht für eine Lebenshaltung, die geprägt ist von Geradlinigkeit, Aufrichtigkeit und innerer Haltung. Gesellen, die sich auf die Walz begeben, verpflichten sich, nach diesen Werten zu leben – freiwillig und aus Überzeugung.

Diese Prinzipien spiegeln sich in ihrem Auftreten wider: Pünktlichkeit, Höflichkeit, saubere Kleidung, ehrliches Arbeiten und respektvoller Umgang mit Auftraggebern und Mitmenschen sind selbstverständlich. Das Verhalten jedes Einzelnen prägt das Bild des Handwerks nach außen – und stärkt das Vertrauen in eine Berufsgruppe, die seit Jahrhunderten für Qualität und Zuverlässigkeit steht.

Die Ehre des Handwerks bewahren

Handwerk ist mehr als Technik und Wissen – es ist eine Frage der Haltung. Wer mit den Händen arbeitet, trägt Verantwortung: Für das Produkt, für den Kunden und für die Zunft, die man repräsentiert. Die Mitglieder der Vereinigung nehmen diese Verantwortung ernst. Sie stehen mit ihrem Namen für das, was sie tun. Pfusch, Betrug oder Respektlosigkeit widersprechen der Handwerkerehre und haben in der Gemeinschaft keinen Platz.

Diese Haltung wird nicht nur von außen erwartet, sondern intern auch gelebt und kontrolliert. Fehlverhalten wird angesprochen, Regeln werden eingehalten, und wer gegen die Werte verstößt, muss sich erklären. So bleibt die Integrität der Vereinigung erhalten – seit Generationen.

Vorbildfunktion in der Gesellschaft

In einer Zeit, in der viele Menschen nach Orientierung suchen, übernimmt die Vereinigung bewusst eine Vorbildrolle. Die Gesellen zeigen, dass es möglich ist, erfolgreich zu arbeiten und gleichzeitig ethisch zu handeln. Sie beweisen, dass man mit Anstand, Fleiß und gegenseitigem Respekt weiterkommt – mehr als mit Rücksichtslosigkeit und Eigennutz.

Diese Werte sind nicht verhandelbar – sie sind das Fundament, auf dem das Vertrauen zwischen Mensch, Arbeit und Gesellschaft ruht. Und genau deshalb ist ihre Wahrung so entscheidend.

Gelebte Werte, nicht bloße Worte

Was für Außenstehende vielleicht altmodisch wirkt, ist für die Gesellen auf der Walz gelebte Realität. Die Werte, nach denen sie leben und arbeiten, geben Orientierung, Halt und Sinn. Sie sind nicht nur Teil einer Tradition, sondern auch ein Angebot an die Zukunft: Für ein Handwerk mit Haltung. Für ein Leben mit Ehre.